4. Bielefelder Kabarettpreis – 2001

1. Preis: Bülent Ceylan (Mannheim)

“Er legt ein unglaubliches Tempo vor und beweist Geschick im Umgang mit dem Publikum. Spontan, schlagfertig agiert er auf der Bühne. Temperamentvolle Spielfreude, gewaltiger Wortwitz (bis zur Schmerzgrenze) und darstellerische Präzision zeichnen sein Spiel aus.” (aus der Begründung der Jury)

Pressestimmen:

“Der Mannheimer steht als abgeschlossenes Produkt seiner selbst auf der Bühne. Die Frage nach Methodik, Technik oder Innovationsanspruch stellt sich bei ihm gar nicht erst. Begabung und Spielwitz, Inhalt und die Wahl der Mittel entsprechen sich ideal. … Dann muss man ihm einfach zugestehen, dass er sein komödiantisches Handwerk ebensogut versteht wie das Spiel mit dem Publikum, das ihm zutraulich und willig aus seiner Hand frisst. Was will ein Comedian denn mehr?” (Neue Westfälische)

“Man wird von ihm hören: von Bülent Ceylan, dem Mann aus Mannheim; dem Mann mit dem umgekehrten Heimvorteil. Wenn einer Bülent Ceylan heißt und dann als Harald auftritt, als deutscher Proll und eben nicht in Kanaksprak schwadroniert, sondern Monnhoimsprooch, dann hat so einer sein Publikum schnell im Griff. Bülent Ceylan weiß seinen Vorteil intelligent und im wahrsten Sinne des Wortes gewitzt zu nutzen.” (Bielefelder StadtBlatt)

www.buelent-ceylan.de

2. Preis: Presssack (München/ Berlin)

“Sie sind ausnahmsweise politisch und streuen tagesaktuelle Bezüge in den alltäglichen Medienwahn und sind virtuos in der Wiedergabe sämtlicher deutscher Mundarten. Im Rollenwechsel zeigen sie sich sehr wandlungsfähig “ (aus der Begründung der Jury)

Pressestimmen:

“Sie waren die einzigen Künstler an diesem Abend, die tagespolitische Themen aufgriffen. Auch sie wirkten auf hohem Niveau, was das Können anging. Sämtliche deutsche Dialekte scheinen sie perfekt drauf zu haben.” (Bielefelder StadtBlatt)

“Der Ideenkosmos von Presssack besteht aus – Achtung, ihr Name spricht! – Presse, Funk und Fernsehen. … Besonders die Liveübertragung vom Karnevalszug in Gorleben wusste zu gefallen.” (Westfalenblatt)

“Allein die Rasanz der Darstellung, ihre Parodie auf die live übertragenen `CNN-News from Bielefeld-Bronx called Quelle´ und die mundartlich perfekt ausgeschmückte Konferenzschaltung von `Rosenmontagszügen´ zwischen Köln, Magdeburg (!) und Gorleben (!!) ließen erkennen, wie sicher die beiden Künstler bereits die denkbar gefährliche Gratwanderung zwischen Comedy und Politkabarett zu meistern wissen.” (Neue Westfälische)

3. Preis: Moses W. (Essen)

“Ein Mann, eine Gitarre. Spielfreude, sowohl mit dem Publikum als auch auf dem Instrument zeichnen ihn aus; stimmgewaltig und in treffender Parodie liefert er völlig neue Interpretationen bekannter Evergreens. Niemand spielt so teuflich Heavy Metal unter seiner Bettdecke.” (aus der Begründung der Jury)

Pressestimmen:

“Moses W. aus Essen zeigte sich ebenfalls als Begnadeter, was seine technischen Fähigkeiten angeht. Ein Stimmkünstler.” (Bielefelder StadtBlatt)

“Sympathiepunkte gab es sicher für das stilechte KISS-T-Shirt und seine schwäbische Version von Tom Jones Megahit `Sex Bomb´. Da scheint jemand eine besonders kühne Musikzusammenstellung im Plattenschrank zu haben.” (Westfalenblatt)

“Wie sich Tom Jones, Dean Martin oder Him knödelnd in Frauenherzen singen, machte der Essener mit einer verblüffenden stimmlichen Verwandlungskunst deutlich. Trotz souveränen Auftretens unnd trotz origineller und recht ausgereifter Nummern reichte es `nur´ zum dritten Platz.” (Neue Westfälische)

www.moses-w.de

Ferner waren nominiert:

Sybille und die kleinen Wahnsinnigen (Berlin)
Hutter & Radl (Wien)
Iris Lamouyette (Köln)

In der Jury saßen in diesem Jahr:

Claudia Bieber (Trotz-Alledem-Theater)
Bernd Kegel (Bielefelder StadtBlatt)
Matthias Gans (Neue Westfälische)
Michael Thamm (WDR Landesstudio)
Bodo Wartke (Vorjahressieger)