2. Bielefelder Kabarettpreis – 1999

1. Preis: Tom van Hasselt (Köln)

„Musikalische und sprachliche Virtuosität auf hohem Niveau! Tom van Hasselt zeigt Mut zu Experimentellem in Inhalt und Umsetzung.“ (aus der Begründung der Jury)

„Wer die Menschheits-geschichte in einer Minute erklären kann, wer Brahms und Joghurt verbindet und von Pisse zur Apokalypse überleitet, der hat wahrhaft einen Kabarettpreis verdient. Experimentell, subversiv und intellektuell anspruchsvoll – mit diesen Attributen läßt sich das Programm des Musikkabarettisten Tom van Hasselt beschreiben.“ (Neue Westfälische)

„Tom van Hasselt macht nicht unbedingt das, was im Kabarett en vogue ist. Leicht verdauliche Comedykost ist sein Ding nicht; der Kölner überzeugte mit hintergründigen Chansons, in denen er den Spagat zwischen leiser Kritik und lautem Klamauk wagte. Am Klavier sitzend, entfachte Tom van Hasselt eine atemberaubend schnelle, sprachliche Dichte und an Aha-Effekten reiche Satire.“ (Westfalenblatt)

„Mit starrem Blick fixiert er das Publikum. Schweigt, fragt: ‘Ist hier jemand glücklich?’ Und dann legt er los. Haut die Finger in die Tasten seines Klaviers, schraubt Wort an Wort, erklettert in der Stimme Hochhaushöhen, wird schrill, wird leise, wird laut – das sitzt an jeder Stelle!“ (Bielefelder StadtBlatt)

www.tom-van-hasselt.de

2. Preis: Vince Ebert (Frankfurt)

„Pointierte Charakterisierung der alltäglichen Banalitäten, fließende Übergänge und pfiffige Unterstützung durch Gestik und Mimik bestimmen seinen Stil.“ (aus der Begründung der Jury)

“Der Hesse Vince Ebert brabbelt ohne einen Versprecher und verfügt über ein schier unerschöpfliches Repertoire von Geräuschen und Gesten. Der an die zwei Meter große Stand-up-Comedian läßt sich über alltägliche Banalitäten aus und versteht den Spannungsbogen bis zuletzt zu halten.“ (Neue Westfälische)

„Gute Stand-up-Comedy ist selten geworden. Ebert pointiert witzig die Banalitäten des Alltags mit hohem Wiedererkennungsgrad.“ (Bielefelder StadtBlatt)

www.vince-ebert.de

3. Preis: Die letzte Instanz (Troisdorf)

„Sie überzeugen durch parodistische Brillianz, Wandelbarkeit in den Rollen und Vielfältigkeit an Szenen.“ (aus der Begründung der Jury)

„Über den dritten Platz freute sich die ‘letzte Instanz’ aus Troisdorf, die in ihrem Programm alltägliche Banalitäten auf die Spitze trieb und wirklich jeder Situation ein Maximum an Skurrilität abgewann. Herrlich, die Szenen im Supermarkt, entlarvend die Nikolausakademie!“ (Westfalenblatt)

„Mit Klischees zu spielen ist eine der Stärken von ‘Die letzte Instanz’: Da entpuppen sich ein aggressiver Türke und ein Wodka-benebelter Russe als verkleidete Neonazis, die Ausländerhaß schüren wollen.Die Wandlungsfähigkeit der Akteure begeistert.“ (Neue Westfälische)

„Regelrechte Beifallsstürme lösten die drei Jungs von der Truppe ‘letzte Instanz’ aus. Ihre kurzen Sketche bleiben zwar stets im Bereich des Kalauers, bestechen aber durch perfekte Imitationen.Gewagt nah gehen sie an die Schamgrenzen von Vorurteilen, Werbungshörigkeit und Kinderhass…“ (Bielefelder StadtBlatt)

Ferner waren nominiert:

Knut und Knut (Arnsberg)
Markus Behr (Löhne)
Cabavari (CH-Burgdorf)

In derJury saßen:

Jürgen Vogl (Vorjahressieger)
Thomas Philipzen (Kabarettist)
Friederike Töpler (Bielefelder StadtBlatt)
Claudia Bieber (Schauspielerin)
Matthias Gans (Neue Westfälische)